Osteopathie

Bei der Osteopathie handelt es sich ebenfalls um eine manuelle Therapie, die aber mit sehr sanften Grifftechniken arbeitet, zum Teil auch nur auf energetischer Basis. Besonders Pferde reagieren auf osteopathische Behandlungen sehr schnell und gut.

Die Osteopathie lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen.

  1. Fasziale Osteopathie – in der Osteopathie spielt die Faszien-Therapie schon immer eine große Rolle. Das begründet sich in der Grundidee der Osteopathie – alle körperlichen Strukturen und Systeme beeinflussen sich gegenseitig – genauso wie in der Aufgabe von Faszien im Körper. Faszien sind Umhüllungen von Muskeln, Nerven, Organe, Blut- und Lymphgefäße und als Gleitflächen ermöglichen sie die maximale Beweglichkeit. Sie verbinden den gesamten Körper, alle äußeren und inneren Strukturen, ohne Unterbrechung. Ihre Aufgabe ist es also, dem Körper Struktur zu geben und ihn zusammenzuhalten. Als erste Schicht schützen sie außerdem beim Eindringen von z.B. scharfen Gegenständen oder als „Dämpfer“ bei Stößen. Faszien reagieren auch auf Stress! Dauert der Stress an, kann es zu Verklebungen und Verhärtungen bestimmter Faszienzüge führen und in langfristigen Fehlhaltungen enden. Durch die Verbindung der Faszien in alle Körperregionen sind dann daraus resultierende Verspannungen, Schmerzen oder chronische Beschwerden nicht verwunderlich. Nur eine einzige lokale Faszien-Dysfunktion kann sich auf den gesamten Körper auswirken! Das erklärt aber auch, warum einen Veränderung an der einen Stelle unseres Körpers spürbare Veränderungen in anderen, teils weit entfernten Körperteilen auslösen sowie auch die Organmobilität einschränken kann.
  2. Cranio-Sakrale Osteopathie – Zum cranio-sacralen System gehören der Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum) mit den dazugehörenden Hirn– u. Rückenmarkshäuten. Das cranio-sacrale System besitzt einen eigenen Rhythmus von ca. 8-12 Zyklen pro Minute beim Pferd. Dieser Rhythmus wird durch die Produktion von Gehirnflüssigkeit hervorgerufen. Die dabei entstehende Druckschwankung ist am ganzen Körper als feine Bewegung spürbar. Mit sanften manuellen Techniken am Schädel und am Skelettsystem werden die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt und eine natürliche Regeneration gefördert.
  3. Viszerale Osteopathie – Bei der viszeralen Osteopathie werden mit Hilfe von sanften, manuellen Techniken Störungen der Mobilität und der Motilität der Organe behandelt. Diese Störungen können die Folge einer Blockade sein. Sie können aber auch unter anderem durch Infektionen, Entzündungen, Traumata, Operationen, Verklebungen, Allergien, die Absenkung eines Organs oder durch psychosomatische Einflüsse in ihrer Mobilität und Motilität eingeschränkt sein. Beim Pferd kann man aufgrund der Rippen und der hohen Bauchdeckenspannung nicht direkt auf die Organe zugreifen, wie das beim Mensch oder dem Hund der Fall ist. daher muss man beim Pferd viel energetischer arbeiten, was aufgrund der hohen Sensibilität der Pferde sehr gut möglich ist. Blockaden in bestimmten Wirbelsegmenten gehen oft mit bestimmten Symptomen überein. Eine Behandlung ist daher in jedem Fall sinnvoll, wenn bestimmte Symptome auffällig sind und/oder eine Mobilitäts- und Motilitätsstörung zu ertasten ist. Als mögliche Symptome sind hier insbesondere zu nennen: Gurt- und Sattelzwang, Durchfall, Kotwasser, Aufgasungen, wiederkehrende Koliken, Schwierigkeiten im Fellwechsel, stumpfes Fell, Anfälligkeit für Infekte, gestresste und nervöse Pferde, chronische und kurzfristige Atemwegserkrankungen, verminderte Ausdauerleistung und vermehrtes Schwitzen, unklare Lahmheiten, Probleme bei der Rosse oder nach der Geburt.